Was ist Vektorart?

Vektorart

Vektorgrafiken unterscheiden sich von Pixelgrafiken in der Art, wie sie erstellt werden und - hauptsächlich aus Gewohnheit - in der Art, wie sie aussehen. Im Nachfolgenden findest Du eine detaillierte Erklärung, was Vektorgrafiken sind und was wir unter Vektorgrafiken verstehen, wenn wir eine entsprechende Aufgabe im Forum stellen.

Was sind Vektorgrafiken?


Den Begriff "Vektor" kennen manche von uns vielleicht noch aus einer der vielen leidvollen Stunden des Matheunterrichts. Mit Vektoren werden (unter anderem) Linien in ihrer Position im Gitternetz berechnet - ganz vereinfacht gesagt. Das bedeutet in Bezug auf Grafiken: Ein Vektorprogramm setzt keine Pixel wie Farbkleckse auf einer Leinwand, sondern berechnet die Eigenschaften einer Linie oder Fläche (Größe, Form und Position) relativ zu denen anderer oder des Artboards. Natürlich gibt uns auch das Vektorprogramm erstmal Pixel-Grafiken am Bildschirm aus - aber nur, weil der Bildschirm ebenfalls mit Pixeln arbeitet. Die Grafik selbst besteht nicht aus Pixeln, sondern aus Positionswerten, ähnlich wie div-Blöcke, bei denen man width, height, position und margin angibt.

Vektorgrafiken definieren sich also durch die Art, wie das Programm die Grafik aufschlüsselt. Das hat nichts damit zu tun, wie die Grafik am Ende aussieht. Natürlich bieten sich einfache Grafiken wie einfarbige Icons sehr gut dazu an, als Vektorgrafiken erstellt zu werden, denn Vektorenprogramme arbeiten sehr viel mit Formen und Symmetrie. Und derzeit sind sogenannte Flat Styles, bei denen einfache Formen zu Bilder zusammengefügt werden, sehr im Trend. Diese werden typischerweise mit Illustrator oder anderen Vektorprogrammen gemacht. Aber nicht, weil es dazu Vektoren braucht oder weil man das nicht auch in Photoshop mit einem Pinsel oder dem Auswahlwerkzeug erstellen könnte.

Was ist der praktische Unterschied zwischen Vektorbildern und Pixelbildern?

Da Vektorbilder aus relativen Angaben bestehen, können sie beliebig groß oder klein skaliert werden. Pixelbilder bestehen aus absoluten Angaben (300 Pixel per Inch zB). Wenn ihr die über ihre Skaliergröße vergrößert, werden sie unscharf, also verpixelt - weil es nicht mehr Pixel pro Zentimeter gibt, als da sind. Dann rechnet Photoshop entweder anhand der Pixel, die da sind, welche theoretisch daneben passen. Oder es kopiert die, die da sind, daneben. Das Bild wirkt verschwommen. In einer Vektordatei passiert das nicht, vorausgesetzt, man bearbeitet sie mit einem Programm, das damit umgehen kann. Dort wird dann einfach die Flächegröße nach ihrer Formel entsprechend multipliziert. Damit eignet sich eine Vektordatei perfekt für den Druck, weil man nicht fürchten muss, dass es verpixelt, wenn man es vergrößert. Außerdem sind Vektordateien wie kleiner, denn sie enthalten nicht jeden einzelnen Pixel, sondern nur die Formeln für die Formen. Ein weiterer, sehr entscheidender Vorteil ist, dass Vektorformen und -pfade jederzeit anpassbar sind ohne Datenverlust. Das heißt, sie können nicht nur nachträglich beliebig skaliert werden, ihr könnt auch den Pfad nachträglich ohne Probleme ändern, auch in Photoshop. Illustrator legt zudem für jede Form (auch jeden Pinselstrich) eine eigene Formebene (dort Objektebene genannt) an. So ist tatsächlich das gesamte Objekt zu 100% veränderbar. In Photoshop müsst ihr selbst darauf achten, dass zu jeder Form eine neue Ebene erstellt wird (siehe unten).

Davon abgesehen sind Vektorprogramme auf die Konstruktion von Objekten spezialisiert. Wie gesagt: Das ist nicht zwangsläufig dem Vektor geschuldet, sondern einfach der Art, wie und wozu die Mehrheit der Anwender das Programm nutzt. Vektorgrafiken sind meist Illustrationen, Logos, geometrische Konstruktionen, aber auch Bilder, die man für den Druck bestimmt hat und die daher skalierbar sein müssen (ja, man kann auch ein Foto in Illustrator importieren und es so zu einer Vektordatei machen, unter Umständen mit einem kleinen "Topaz-Effekt"). Außerdem kann man Vektorbilder als svg-Dateien speichern. svg-Dateien schlüsseln die Vektorinformationen in eine CSS und HTML basierte Websprache auf (öffnet eine svg-Datei im Editor, dann könnt ihr euch das mal ansehen).

Vektoraufgaben



Findest Du eine Aufgabe zu Vektoren im Forum, geht es in erster Linie um die Technik und die Erstellung, wobei aber die Aufgabe selbst meist schon auf einen bestimmten Style hindeutet. Das heißt, Du musst für die Lösung der Aufgabe Vektoren-Pfade nutzen. Das kannst Du mit einem Vektorprogramm wie Adobe Illustrator oder Affinity Design tun, oder Du nutzt die Vektor- bzw. Pfadfunktionen in Adobe Photoshop, Affinity Photo und anderen geeigneten Grafikprogrammen. Du darfst keine Brushes oder andere pixelbasierte Hilfsmittel nutzen.
Solltest Du unsicher sein, ob Deine Methode zugelassen ist, wende Dich an Hugo!

Meistens zielen die Aufgaben auf einen sogenannten Flatstyle hin, bei dem alles in geometrischen Formen behalten ist (alle Grafiken im Forum, Hintergründe, Items etc. sind im Flatstyle gehalten - wir mögen ihn also ein wenig). Wenn es nicht explizit in der Aufgabe steht, darfst Du aber auch andere Styles nutzen, sofern Du sie mit einem Vektorprogramm erzeugst.